Lehenrevers vom 8. November 1384

Die erste schriftliche Erwähnung von Nieder-Kainsbach

Die erste schriftliche Erwähnung von Nieder-Kainsbach findet sich im oben abgebildeten Lehenrevers vom 8. November 1384. Aus ihrem Inhalt geht hervor, dass das Kloster Fulda ein Viertel von Brensbach und die Hälfte von Nieder-Kainsbach an Schenk Heinrich von Erbach zum Lehen gibt.

Der Inhalt der oben abgebildeten Urkunde ist hier in der alten Schreibweise wiedergegeben:

Ich Schenk Heinrich, Herr von Erpach, bekenn in diesem offenen Briewe und tue kund allen denen die ihn ansehen, hören oder lesen, daß ich zu Lehne habe vom Stift zu Fulda. Brensbach, Gericht und Dorf das eine viertel, mit all sein Zubehör; Kunßpach, Gericht und Dorf halber, mit seiner Zugehörung und seine 3½ Hube; und anderhalb Hube zu Clingen, ohn all gewende. Das hat mir der ehrwürdieg in Gott Vater und Herrn, Herr Friedrich von Romrode, von Gottes Gnade, Apte zu Fulda, mein gnädiger Herr, mein Krankheit angesehen und an mir die Gnade gethan und von Rechts wegen verbunden soll sein in Freundschaft und hat mir die vorgenannte Lehn gleichen mit seinem offen Briewe versiegelt, bis das ich mit mein Leben, in seine Gnad kommen mag.
Und ich Schenk Heinrich vorgenannt, rede und gelobe mit guten Treuen an Eidesstatt den vorgenannten Herrn Friedrich meinen gnädigen Herrn und das Stift zu Fulda sein Mann und auch verbunden sein. Wie ein jeglicher Mann seinen rechten sein bestes zu werbe und vor Schaden zu wahren, ohn alle Arglist und Gefährde. Dies zur Urkunde, so han ich Schenk Heinrich vorgenannt, mein eigen Siegel tun henken unden uff diesen Brief.
Da man zählt nach Christi Geburt, dreizehn hundert Jahre darnach. In dem vier und achtzigsten Jahre uff den Dienstag von St.-Martinstag des heiligen Bischoffs.

Das Lehenrevers wird heute im Hessischen Staatsarchiv in Darmstadt unter dem Aktenzeichen HStAD Best. A 5 Nr. 73/3 aufbewahrt.